Schönbrunn

Geografisches und Geschichtliches

Schönbrunn liegt ca. 4 km südwestlich von Oelsnitz in einer Höhe von 400 m bis 534 m (400 m nahe der Talsperre Pirk und 534 m am Rudertspöhl) an der Landstraße IO 310.
Die 627 ha große ehemalige Waldhufenflur mit einer Gesamtlänge von 1610 m ist von Bergkuppen und Pöhlen umgeben.
In alten Büchern wird vom „Ort am schönen Quell.. „, „teils wegen der herrlichen guten Brunnen, teils von der herrlichen Aussicht, die man in das Elstertal hin genießt,“ berichtet. Schönbrunn liegt teilweise im Landschaftsschutzgebiet der Talsperre Pirk.
Das Vogtland war nicht ständig durch die Jahrtausende bewohntes Ansiedlungsgebiet, sondern sekundäres Siedlungsland.
Günstig wirkten sich die Landschaft und das Klima (Flußniederungen und Talauen) wie z. B. an der Weißen Elster auf die Besiedlungsvorgänge in unserem Raum aus. So wurden die Ufer der Bäche und Flüsse Viehweideplätze, zur Jagd und Fischerei genutzt. Zu Anfang des 6. Jahrhunderts setzte sich ein Volksstamm, die Sorben-Wenden, fest. Diese waren keine Nomaden, sie beschäftigten sich mit der Urbarmachung der Wälder, dem Ackerbau, der Jagd, der Vieh-und Bienenzucht und gründeten die ersten Orte im Vogtland.
Zu Anfang des 10. Jahrhunderts begann die deutsche Ostexpansion, das Vogtland wurde von den oberpfälzischen Siedlern aus dem Süden und den ostfränkischen Siedlern aus dem Westen her besiedelt. Die beiden Richtungen waren mit entscheidend für die kirchliche und territoriale Entwicklung. Auch mundartlich heben sich diese voneinander ab.
Mit dem Verleihen von Land im Vogtland durch Heinrich I. an deutsche Krieger entstand der Adel (Edelleute). Einige davon waren z. B. die edlen Sacke, die Feilitzsche und andere.
Die Familie Sack gehörte damals zu den „bedeutendsten vogtländischen Vasallen (Lehnsherren) und besaß fast alle Schlösser am linken Ufer der Elster von Planschwitz bis Mühltroff, weshalb auch diese Gegend damals nur das »Sacks Ländchen« genannt wurde“.
1378 wurde Schönbrunn das erste Mal urkundlich erwähnt. Ende des 14. Jahrhunderts besitzt Eberhard von Raschau Güter zu Schönbrunn. Der Name des Ortes änderte sich des öfteren — Schanbrunn, Schonbrunn, Schönbron .1387 gehörte er zum Landgericht Vogtsberg.
1425 leiht der Landgraf von Thüringen Friedrich d. J. Ulrichen und Nickeln Sacke, Gebrüdern, gemeinschaftlich den Hof zu Geilsdorf und die Güter zu Schönbrunn.
Seit dem 15. Jahrhundert läßt sich die sehr langsam fortschreitende Teilung der Güter im Vogtland verfolgen. Es zählten an steuerpflichtigen, gemeindeberechtigten Gütern Schönbrunn bei Oelsnitz (1467 | 20 und 1542 | 21 Güter).
Um Mitte des 16. Jahrhunderts lieferte Schönbrunn mit weiteren 11 Ortschaften dem Pfarrer und der Kirche zu Oelsnitz, außer dem Zehnten, die 30. Garbe.
Die Musterungsliste des Amtes Vogtsberg über Schönbrunn von 1543 besagt: „ 21 Manne sind bewehrt mit 5 harnisch, 7 helleparthen und ist in uffs neue zu halten ufferlegt, 12 brustla, 6 spieß, 3 buechßen, 4 lange Spieß, 1 harnisch Caspar Grime forwergk.“
1583 besaß die amtssässige Ritterschaft im Vogtland mit ihren in den verschiedenen Dörfern gesessenen Untertanen, Hans Balthasar, Edler Sack zu Mühltroff in Schönbrunn und Kleinzöbern 5 ganze Höfe, 10 halbe Höfe, 12 Herbergen. 1588 erkaufte die Satdt Oelsnitz von dem reichen und weit verbreiteten Geschlecht der Sacke auf Mühltroff 2 Vorwerke zu Schönbrunn. Bürgermeister Winkelmann von Oelsnitz hatte sich den oberen Fischbach des Gutes Schönbrunn und andere Nutzungen vorbehalten. 1629 verkaufte die Stadt Oelsnitz das obere und untere Vorwerk zu Schönbrunn (also bestand der Ort aus zwei Teilen) sowie das Rittergut Lauterbach unteren Teils an Herrn von Reitzenstein für vierzehntausendundfünfhundert Gulden. Seit 1794 befindet sich das hiesige Rittergut in Besitz der Fam. Stengel.
Weitere Kriege fügten dem Ort viel Leid und Elend zu.
„Als die Franzosen 1805 durch unsere Gegend zogen, von den Dorfbewohnern gefürchtet, zogen diese mit ihrem Vieh, Geld und anderen Habseligkeiten in die Wälder. In Höhlen und Löchern der „Kunst“ fanden die geängsteten Leute willkommenen Unterschlupf.“ (Vogtl. Anzeiger und Tageblatt vom 13. 9. 1903).
Bis Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Schönbrunn zum Amt Voigtsberg. Von 1873 bis 1939 gehörte der Ort zur Amtshauptmannschaft Oelsnitz, danach zum Landkreis Oelsnitz.
1952 wurde eine Verwaltungsreform durchgeführt und 14 neue Bezirke gebildet. Schönbrunn gehörte zum Kreis Oelsnitz, Bezirk Chemnitz, später Karl-Marx-Stadt.
Im April 1994 bildeten die Bürgermeister der Gemeinden Bösenbrunn, Bobenneukirchen, Ottengrün, und Schönbrunn eine Verwaltungsgemeinschaft.
Im Zuge der Gebietsreform hat sich die Gemeinde mit den umliegenden Dörfern vereinigt.
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