Über die erste Erwähnung des Ortes gibt es sehr widersprüchliche Angaben. So sollen im Jahre 1206 in Bobenneukirchen die Söhne Heinrichs des Reichen die Gerichtsgrenzen über mehrere gemeinsame Güter im Regnitzland, zu dem das Dorf damals gehörte, festgelegt haben. Aus dem gleichen Jahr gibt es auch eine Urkunde, deren Entstehung aber von Forschern auf 1296 bzw. 1306 datiert wird. Die erste Besiedlung dürfte bereits im 11. Jh. erfolgt sein.
Der Ortsname ist der einzige im Gemeindegebiet, der aus drei Teilen besteht. Während „-neukirchen“ auf eine neue Kirche verweist, gibt es vom ersten Wortteil „Boben-“ viele Deutungsvarianten. Einige seien genannt:
Vom Ortsnamen sind fast 20 Formen bekannt. z.B. 1206 Baben Nuenkirchen, 1372 zcu Nuwenkirchen, 1380 Pabennewenkirchen. 1420 Nuwenkirchen, 1467 Villa Newnkirchen, ab 1814 die heutige Schreibweise. In unserer vogtländischen Mundart heißt das Dorf Bom’nei’kerng bzw. Nei’kerng. Die Ober- und Ostvogtländer sprechen von Bobn’nei’kirng.
Bobenneukirchen mit den Streusiedlungen Höflein, Einsiedel, Pfaffenberg, Weidig und Weißenstein liegt im Schafbachtal, umgeben vom Oberen (524 m) und Unteren Gemeindeberg (495 m) sowie dem Kieselberg (542 m).
1296 trafen sich die Vögte von Gera, Weida und Plauen auf dem Rittersitz und schlossen einen Familienvertrag, der als Bobenneukirchner Vertrag in die Geschichte einging. Er gilt heute als urkundliche Ersterwähnung (früher 1206).
Bis 1524 war das Dorf Grenzort weltlicher und kirchlicher Herren. Der Schafbach bildete die Grenze zwischen Kursachsen und Regnitzland. In jenem Jahr schlossen beide Seiten einen Vertrag über Gebietsaustausch. Bobenneukirchen und die Nachbardörfer gehören seitdem zu Sachsen.
Bereits 1529 entstand eine Schule, die zu den ältesten des Vogtlandes gehört. Von 1960 bis 1992 zehnklassig, werden heute hier nur noch die Klassen 1-4 unterrichtet.
Ein Brand vernichtete 1704 Kirche, Schule, Pfarrhaus und 16 Anwesen. Das Gotteshaus entstand 1706/07 als Barockkirche neu.
Eine vollkommene Veränderung erfuhr das Dorf 1964 bis 1971 durch den Bau der Feilebachtalsperre. 67 Wohnhäuser (einschließlich Ortsteil Dechengrün) wurden abgerissen, die Einwohnerzahl sank von 766 (1960) auf 402 (1995) und der Ort verlor seine Zentralitätsfunktion.
Während die 1973 eingemeindeten Dörfer Burkhardtsgrün, Zettlarsgrün und Engelhardtsgrün fast nur aus landwirtschaftlichen Anwesen bestanden, entwickelte sich Bobenneukirchen seit Beginn des 20. Jh. zu einem Ort mit hohem Arbeiteranteil und viel Handwerk. Seit 1960 produzierten die Bauern in der LPG „Frieden“, aus der sich nach der Wende die Agrargenossenschaft entwickelte.
Gemeindeverwaltung Bösenbrunn
Alte Schulstraße 2
08606 Bösenbrunn OT Bobenneukirchen
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